Die Wirksamkeit des Konzeptes „Dementia Care Management“ wurde in verschiedenen Studien (DelpHi-MV, intersec-CM, [...]) untersucht und soll nun im Rahmen des RoutineDeCM-Projekts modellhaft in der Region Siegerland implementiert werden.
Basierend auf dem aktuellen Forschungsstand in Deutschland kann DeCM folgendermaßen beschrieben werden. Eine spezifisch qualifizierte Pflegefachperson ermittelt computergestützt medizinische, pflegerische, psychosoziale (Versorgungs-)Bedarfe von Menschen mit Demenz und deren (pflegender) Angehörigen. Darauf basierend erstellt sie (nach Möglichkeit) in Kooperation mit allen Beteiligten einen individuellen Versorgungsplan.
Die Implementierung setzt eine wissenschaftliche Evaluation voraus - sowohl der Versorgungslandschaft der Region als auch hinsichtlich der Übereinstimmung des Systems mit den regionalen Bedingungen und Strukturen. Auf Basis dessen wird das Interventions-Managementsystem genau auf die Region angepasst.
Um die Evaluation möglichst umfassend durchzuführen, wird diese in verschiedenen Bereichen partizipativ durchgeführt - in Zusammenarbeit mit jenen, die das Systementwickelt haben, mit Betroffenen, diversen Versorgern und Kostenträgern aus verschiedenen Bereichen und mit unterschiedlichen Organisationsformen .
Nach Qualifikation der Fachkräfte und Anpassung der Prozesse wird das DeCM in bestehende Abläufe gepasst und umgesetzt. Die Fachkräfte rekrutieren sich dabei aus erfahrenen Mitarbeitenden der verschiedenen Projektpartner, da diese bereits über ein umfassendes Vorwissen verfügen, was die lokalen und organisationalen Strukturen anbelangt, und so optimal die Anpassungsprozesse unterstützen können.
Im Prozess der Implementierung werden in den teilnehmenden Settings zu unterschiedlichen Zeitpunkten Daten erhoben, die eine Rekonstruktion und Beurteilung der Prozesse erlauben. Mögliche Ergebnisse und Aspekte sind dabei: acceptability - Annehmbarkeit, adoption - Annahme, appropriateness - Angemessenheit, feasibility - Durchführbarkeit, fidelity - Treue, implementation cost - Implementierungskosten, penetration - Durchdringung und sustainability - Nachhaltigkeit.
Vor der Durchführung des DeCM werden probanden-bezogene Variablen erhoben, die es erlauben, quantifizierte Aussagen über die Veränderungen zu treffen, die während der Interventionsphase erzielt wurden. Zu Beginn der Intervention ist eine umfassende Charakterisierung der Probanden notwendig bzgl. Gesundheitsstatus, sozio-ökonomischer Status, Lebensqualität sowie medizinischer, pflegerischer, psychosozialer und anderer Bedarfe u.a., um Faktoren beschreiben zu können, die sich auf die Intervention auswirken bzw. den Erfolg verbessern.